Bericht: So entstand Guessbach Rockt 2016

 

Am 8./9.April 2016 fand zum ersten mal das Guessbach Rockt Festival statt. 14 Bands rockten an zwei Tagen die Bühne. Doch bevor das Festival stattfinden konnte, ging eine zehnmonatige Planung voraus.

 

von Alexander Seifert

 

 

 

Es war ein schöner Sommerabend Anfang Juni, als ich abends gedankenverloren meine Facebook-Timeline durchforstete. Ich war auf der Suche nach anstehenden Festivals und neuen Platten-Releases, als mir eine simple Frage in den Sinn kam: „Warum gibt es eigentlich in Breitengüßbach kein Rock- oder Metalfestival?“ Der Traum eines eigenen Festivals schwirrte mir schon länger im Kopf herum, war jedoch oft nur abstrakt und nicht wirklich seriös. Die Idee ein eigenes Festival in Breitengüßbach zu veranstalten reizte mich mehr und mehr. Also nahm ich Kontakt mit der örtlichen Gemeinde auf. Nach einigem hin und her wurde schließlich ein Termin mit der Gemeinde Breitengüßbach vereinbart.

 

Es ist Montagnachmittag als ich von der ersten Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder und Herrn Franz empfangen werde. Nach kurzem präsentieren meiner Idee, ist klar, dass das Festival in der Gemeindeturnhalle stattfinden wird. Einige Tage später wird der Termin auf den 8./9.April 2016 festgelegt.

 

 

 

Das Kreieren des LineUps kann nun beginnen. Nach unzähligen E-Mails steht Ende August das Line Up fest. Aus 40 Bandbewerbungen wurden 14 lokale Newcomer-Bands ausgewählt, die an zwei Tagen spielen sollten. Mit dabei sind Bands aus dem Metal-Bereich wie beispielsweise Delirium, Wulfpack oder Birth Of The Wicked und Bands aus dem Rock-Breich wie zum Beispiel die Jungs der „Die Toten Hosen“-Tributeband „Katastrophen-Kommando“.

 

Da sich ein Festival mit 14 Bands nicht von alleine finanziert, beginnt die Suche nach Sponsoren. Doch leider haben viele Unternehmen nicht unbedingt Lust, ein Benefiz-Festival zu unterstützen, da

 

die Reichweite nicht ausreicht. Nach langer Suche wurde ledeglich das Musikhaus Thomann als Sponsor gefunden. Ebenfalls wird das Festival mit einer Spende der Breitengüßbacher Bürgermeisterin unterstützt. Auch der YouTuber Dark Siffler unterstützt das Festival nachträglich mit einer Spende von 100€.

 

 

 

Da zu einem gelungenem Festival auch eine professionelle Sound- und Lichtanlage gehört, trifft man sich in der Gemeindetutnhalle um die ersten Details zu besprechen. Nach dem man die ersten Details besprochen hatte, kommt wenige Tage später das Angebot. Glücklicherweise ist der Preis durchaus human und sehr preiswert für die gebotene Leistung.

 

 

 

Nun muss die Veranstaltung angemeldet und genehmigt werden. Schnell ist klar, dass drei professionelle Securities benötigt werden. Dazu nahmen wir Kontakt mit der Security-Firma „Pro Security Michelau“ auf, die uns bereits ein Begriff gewesen war und mit dessen Mitarbeitern wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben.

 

 

 

Um das Festival zu bewerben wendet man sich an Maximilian Mende (Rockbüro Mende, Chefredakteur bbgbands.de, Gründer Bamberger Festivals e.V.), der sich um den Druck der Werbemittel, sowie das Aufhängen der Plakate kümmert. Coole Designs werden von Gary Titje (GMP), dem Drummer der Band Missing Avery, erstellt. 200 Din A2 Plakate, 150 Din A3 und 5.000

 

Din A6 Flyer werden gedruckt und verteilt.

 

 

 

Nach Kontaktaufnahme mit der Lokalzeitung „Fränkischer Tag“ erscheint ein einseitiger Vorbericht

 

über das Festival. („15-Jähriger lässt 14 Bands rocken“; Mittendrin S.16/ 23.03.2016)

 

Jetzt sind es nur noch wenige Wochen bis zum Festival. Für das leibliche Wohl werden alkoholfreie Getränke bei der Brauerei Kraus und Bier und Radler bei der Brauerei Sternla bestellt. Essen wird beim Pizzaservice Weber geordert. Hierbei können wir auf die Unterstützung der Kollegen der blaubar und des Braincrusher Festivals zählen.

 

 

 

 

Nachdem der größte Teil der Organisation nun erledigt ist, kann eine Woche vorher endlich der Vorverkauf beginnen. Ein Wochenendticket kostet 19€(AK: 2d 19,50€, 1d 12€). Leider schien dieser Preis etwas zu hoch angesetzt, was einige Besucher abhielt, das Festival zu besuchen. Tatsache ist, dass alles nur sehr knapp kalkuliert war.

 

 

 

Nach dem die letzten Einkäufe erledigt waren und technische Probleme geklärt waren, sind es nur noch 24h bis der Aufbau beginnt. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob ich jemals zuvor so angespannt war.

 

 

 

Am Donnerstag um 20.30 kann der Aufbau endlich beginnen. Tische werden aufgebaut; Getränke wurden bereist früh geliefert. Während ich den Technikern beim Aufbau der Bühne zu schaue, versuche ich zu begreifen, was hier gerade geschieht und das einer meiner größten Träume in Erfüllung geht. Trotz der Aufregung fühle ich ein Glücksgefühl, bei dem sich selbst die größten Optimisten sich nicht vorstellen können, dass dies noch zu toppen ist.

 

 

 

Freitag 14.00, die ersten Bands treffen ein, um 16.00 beginnt der Soundcheck um 16.30 ist Einlass.

 

Um 17.00 eröffnen Smoking Barrel das Festival. Leider vor sehr wenig Gästen. Trotzdem geben die Musiker alles und werden von allen Anwesenden gefeiert.Weiter geht es mit einem Mix aus Rock und Rap und SoulJam, die eine angenehme Party-Stimmung verbreiten. Als nächstes sind die Jungs von Gastfreund an der Reihe. Sie bieten ein Set mit handgemachten Songs, die sich an verschiedenen Genres bedienen. Die nächste Band ist von Veranstaltungen wie dem Walsstock Festival bekannt und nennt sich Assln. Eine Walsdorfer Punkrock-Band, bei der niemand mehr still stehen kann. Um 22.50 betreten endlich die Headliner die Bühne: Das Katastrophen-Kommando präsentiert einen Mix aus 34 Jahren „Die Toten Hosen“. Hits wie Alles aus Liebe, Zehn kleine Jägermeister oder Sascha bringen die Menge zum Eskalieren. Auch eine Show-Einlage bei „Hier kommt Alex“ von mir, dem Veranstalter, bleibt nicht aus. Anschließend runden Ultimate Acustic Experience mit coolen Cover-Songs den Abend ab. Der Tag zeigte, dass auch bei 70 zahlenden Gästen gute Stimmung herrschen kann.

 

 

 

Der Freitag wird von den Bands Whales On Crack(Progressive Stoner Rock) und Totally Destroyed (Hardcore) eröffnet. Die dritte Band heißt Birth Of The Wicked und schafft es die Leute mit ihrem Dark Metal nach vorne zu locken und zum Moshen und Headbangen zu bewegen. Auf Dark Metal folgt Nu Metal und zwar von der Band Missing Avery. Als die Bands den Klassiker „What is love?“ anstimmt, beginnen die Fans endgültig durchzudrehen und feiern was das Zeug hält. Nun sind die Jungs von Thy Last Words dran. Einigen noch als Pseudo 28 bekannt, begeistert die Band mit neuen Songs aus dem Genre Melodic Hardcore. Um 22.00 rockt dann der lang erwartete Mainact Delirium. Mit ihrem Franconian Pagan Metal erzählt die Band über die germanischen Götterwelt und alten fränkischen Legenden. Als letztes spielen die Coburger Thrash Metaler Wulfpack vor knapp 120 zahlenden Gästen und bieten eine unvergessliche Show.

 

 

 

Ein für uns unvergessliches Festival geht zu Ende. Auch die Resonanzen der Besucher sind gut:

 

Das war richtig geil!“ bedankt sich einer. „Mach das nächstes Jahr unbedingt wieder!“ ruft mir ein anderer zu. Auch wenn wir einen Verlust hinnehemen mussten, überwiegt das Positive. Möglich war dies alles nur aufgrund großartiger Unterstützung von Sponsoren, Bands, Fans, Technikern und vor allem unseren Helfern, die unermüdlich gearbeitet haben. Aufgrund von Spenden konnten wir 220€ an die Kinderklinik spenden.

 

 

 

Auch für das nächste Jahr steht bereits der Termin fest. Am 24./25.03.2017 findet die Fortsetzung statt. Die ersten Bandbestätigungen sind unter www.guessbach-rockt.jimdo.com zu finden.

 

Ziel ist das Senken der Preise, trotz einer Verbesserung des LineUps und erneut eine Mega-Party zu feiern, die dieses Jahr nochmal übersteigt.

 


Kommentar schreiben

Kommentare: 0